Freitag, 14. März 2014

Zwei Wochen als Hospitantin am Theater der Altstadt...

In der zehnten Klasse haben Schüler der Gymnasien in Baden-Württemberg die Gelegenheit, bei einem ein- bis zweiwöchigen „BoGy“-Praktikum einen Einblick in die Berufswelt zu gewinnen.
Zu diesem Anlass habe ich mich beim Theater der Altstadt beworben und sofort die Zusage für zwei Wochen „Reinschnuppern“ ins Theaterleben, besonders im Bereich Dramaturgie, erhalten.
Das Praktikum begann gleich mit dem Besuch einer Probe von „Peer Gynt“. Ein sehr heiterer Ton herrschte, als sich die Probebühne nach und nach mit Schauspielern und anderen Mitwirkenden am Theater füllte. Man wurde freundlich begrüßt und selbstverständlich mit „du“ angesprochen, was zu einer gemütlichen Atmosphäre führte.
Schließlich verstummten die Gespräche und blitzschnell, völlig mühelos schlüpften die Schauspieler in die Rollen von Peer Gynt und Co. Ich war völlig überrascht, als man mit erklärte, dies sei das erste Mal gewesen, dass das ganze Stück in einem Durchgang geprobt wurde. Denn auch ohne ausgefeiltes Bühnenbild, ohne Bühnenlicht und Kostüme war man sofort mitgerissen von den Abenteuern des durchtriebenen Mannes und seiner Begegnungen dabei.
Es war jedes Mal verwirrend, wenn die Darsteller wieder „sie selbst“ wurden, nur um dann in Sekundenschnelle erneut in alle erdenklichen Stimmungen zu verfallen.
Natürlich hat mich diese ganze Probe auch neugierig gemacht auf die letztendliche Aufführung, die ich auf jeden Fall besuchen werde.
Doch selbstverständlich besteht das Praktikum nicht nur aus gemütlichen Probenbesuchen, sondern es fielen auch vor allem in der ersten Woche nicht ganz so spaßige, aber trotzdem notwendige Arbeiten an, wie Programme einzutüten, Briefe zu adressieren und ähnliche. Die können einem mit der Zeit sicherlich auf die Nerven gehen, gehören aber nun mal auch zu dem Beruf, von dem ich mir in diesen beiden Wochen ein möglichst realitätsnahes Bild machen konnte.
Lilli Weinstein vor dem Theater der Altstadt
Die zweite Praktikumswoche startete relativ entspannt, da der Papierkram um die neuen Spielpläne endlich erledigt war. Zwar musste das gesamte Fotoarchiv des Theaters neu sortiert und geordnet werden, allerdings hatte man dabei einen Einblick in den Fundus und die Probebühne, die im selben Gebäude wie das Archiv untergebracht sind.
Trotzdem war es eine willkommene Abwechslung, als wir - eine weitere Praktikantin und ich - ein Theaterprojekt in einer Förderschule begleiten und beobachten durften. Es war sehr interessant zu sehen, dass sich Theater nicht nur auf die Bühne beschränkt und auch nicht nur etwas für die gehobene, ältere Gesellschaft ist.
Inzwischen ist mein Praktikum schon fast vorbei und ich bin definitiv reicher an Eindrücken und Erfahrungen. Zwar hatte ich als Praktikantin nicht allzu viel zu tun mit dem, was man sich allgemein unter dem Begriff „Theaterleben“ vorstellt, doch war ich trotzdem mitten drin und wurde stark eingebunden und integriert, wodurch ich doch so einiges davon mitbekommen habe. Wenn ich könnte, würde ich sofort noch eine weitere Woche am Theater bleiben, da es sicher noch viel mehr zu erfahren gibt.
Auf jeden Fall bin ich dankbar für das tolle Erlebnis und werde noch sehen, in wie weit mich das in Bezug auf meine spätere Berufswahl beeinflusst hat. Ich bin mir jedoch sicher, dass das nicht das letzte Mal war, dass ich am Theater bin - ob nun als Zuschauerin oder Mitwirkende.

(Lilli Weinstein, Goethe-Gymnasium Ludwigsburg)

Donnerstag, 13. März 2014

Die letzte Probe auf der Probebühne...

Pyramide



Gestern hatten wir die letzte PEER GYNT Probe im Probenraum. Nach sechs Wochen intensiver, zügiger aber entspannter Arbeit war es gestern zäh und schmerzhaft. Lähmende Erschöpfung machte sich breit. 





Schluchten



Abends kochten die Emotionen, der Regisseur wurde laut und unfair. Das Stück ist durchgearbeitet.Wir brauchen jetzt die Bühne. Bis jetzt hat zuweilen riesige Freude gemacht, sich diesem gewaltigen Werk zu nähern. Alle inhaltlichen und szenischen Klippen sind fast geknackt. 






Irrenhaus

Wird alles funktionieren? Das Ensemble ist spielerisch bestens disponiert. Was bleibt, ist die Angst vor den Unwägbarkeiten der Übertragung von dem mittlerweilen schon zu intimen Probenraum in die Weite ( oder Enge?) der Bühne. Nervosität gewinnt Raum und der Drang, endlich loslegen zu dürfen und die Fährmisse der komplizierten Umbauten spielerisch in Angriff zu nehmen.

 (Uwe Hoppe, Regisseur)

Mittwoch, 5. März 2014

Probenbesuch bei "Peer Gynt"



Probenbesuch bei "Peer Gynt", Probebühne Theater der Altstadt, Stuttgart.

Regie: Uwe Hoppe
Musik: Edvard Grieg
Bühnenbild: Michael Bachmann

Zu sehen sind: Lou Bertalan, Dirk Helbig, Laura Pletzer, Reinhold Weiser, Ambrogio Vinella, Melanie Keppler, Corinna Nagel, Katja Schermaul, Sascha Albrecht, Andreas Nagel
Peer Gynt: Stefan Müller Doriat